Palermo – Wo andere in den Osterferien am Strand relaxen, gingen Braunschweigs Nachwuchsschwimmer an ihre Grenzen. Die SSG Braunschweig schickte ihre Leistungsgruppen zum Trainingslager nach Sizilien – dort wurde mehr gewonnen als nur Muskelkraft.
Das Frühjahr hatte seine Spuren hinterlassen: Schon mehrere Wettkämpfe lagen hinter den Schwimmerinnen und Schwimmern, als sie Anfang April ihre Taschen packten. Doch statt auf Erholung wartete die nächste Herausforderung – das Trainingslager. Elf Tage lang stand in Palermo alles im Zeichen der Vorbereitung auf die Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften, dem Höhepunkt der Saison. Für die Schwimmerinnen und Schwimmer der Spitzengruppe dauerte der Aufenthalt sogar ganze 19 Tage – ein echter Härtetest für Körper und Kopf.
Ein großer Dank gilt den Sponsoren, die diese intensive Vorbereitung mit Ihrer Unterstützung möglich machten. Mit Hilfe der Wilhelm-und-Elisabeth-Bartels-Stiftung, VWFS und der Stiftung Kleiderversorgung konnte die SSG Braunschweig das Trainingslager in Palermo realisieren.
Ein besonderes Highlight des Frühjahrs lag gerade erst hinter den Schwimmerinnen und Schwimmern: Bei den Norddeutschen Meisterschaften der langen Strecke im Heidbergbad hatten einige der Athlet/innen die Möglichkeit, mit Olympiastars wie Lukas Märtens, Isabell Gose und Florian Wellbrock ins Wasser zu steigen. Diese Begegnung auf Augenhöhe mit den Größen des deutschen Schwimmsports sorgte für einen Motivationsschub, wie ihn kein Trainingsplan bieten konnte.
In Palermo wurde diese Energie weiter angeheizt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bei mildem Klima und unter strahlender Sonne trainierten die Sportlerinnen und Sportler im Freien, ein seltener Luxus. Und tatsächlich schien die Sonne nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Moral – das Vitamin D tat spürbar gut. Neben dem Effekt auf das Immunsystem schien es auch neue Kraftreserven zu wecken.
Die Schwimmerinnen und Schwimmer des Jahrgangs 2013 der Aufbaugruppe durften erstmals mit ins Trainingslager reisen. Elf Tage ohne Eltern, mit einem straffen Zeitplan, täglichen Wasser- und Athletikeinheiten und dem ersten echten Gefühl von Spitzensport. Für viele der jüngsten Teilnehmer war es die erste große Reise – und sie forderte sie heraus.
Kurzzeitiges Heimweh blieb da nicht aus. Doch was zählt, ist, wie damit umgegangen wurde. Die Gruppe wuchs weiter zusammen, unterstützte sich, trug sich durch die harten Phasen. Trainerin Andrea Welzel beobachtete dies genau. „Ich bin stolz auf das Durchhaltevermögen meiner Schwimmerinnen und Schwimmer“, sagte sie.
Zweimal täglich ging es ins Wasser. Dazwischen stand Training an Land auf dem Programm: Laufen, Stabilisation, Koordination – kein Muskel blieb verschont. Doch die Kulisse machte vieles leichter. Das Freibad, umgeben von Palmen und blauem Himmel, war eine motivierende Abwechslung zum Alltag in Braunschweigs Schwimmhalle.
Auch der Spaß kam nicht zu kurz. Fußball auf dem Platz neben dem Hotel, gemeinsames Essen unter freiem Himmel, Ausflüge in die Altstadt – alles, was den Teamgeist stärkt, war willkommen. Es waren diese Momente, in denen aus Trainingspartnern echte Freunde wurden. Das Trainingslager in Palermo hat die Athletinnen und Athleten der SSG Braunschweig körperlich gefordert, mental gestärkt und menschlich noch mehr zusammengeschweißt. Mit neuen Erfahrungen, gestärktem Teamgeist und der Sonne Siziliens im Herzen kehrten sie zurück – bereit, bei den kommenden Meisterschaften alles zu geben.