Drei Schwimmer der SSG Braunschweig nahmen in der letzten Woche (29.05. – 02.06.2018) an den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) teil. Der Wettkampf war für Joke Ahrens (Jg. 2004, PSV), Katharina Wrede (Jg. 2002, PSV) und Malte Ahrens (Jg. 2001, PSV) der Saisonhöhepunkt. Fast ein Jahr lang bereiteten sich die Sportler vor, absolvierten über 1000 Trainingskilometer im Wasser und mussten Qualifikationsnormen schaffen, um sich mit Deutschlands Top-Talenten zu messen.

Bei der DJM waren über 1400 Sportler am Start, die 4950 Starts absolvierten. Entsprechend waren zu den Vorläufen am Vormittag und den Finals am Nachmittag immer zwischen 500 und 1000 Zuschauer anwesend.  Auf Grund dieser Dimensionen fand der Wettkampf in der größten Schwimmhalle Deutschlands statt, in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark zu Berlin. „Die Bedingungen sind hier für die Sportler hervorragend: Das Becken ist sehr schnell und auf Grund der Tribünenkonstruktion ist die Atmosphäre wirklich toll“, erklärten die betreuenden Trainer Sören Novin und Steffen Koch vor dem Wettkampf.

Katharina Wrede nutzte die Bedingungen am besten. Sie gewann im Finale über 50 m Freistil (26,12 Sek.) die Goldmedaille nach einem harten Zweikampf mit der Hallenserin Lena Riedemann (26,19 Sek.). Dabei begann die Woche für Katharina denkbar schlecht. In ihrem ersten Rennen über 100 m Freistil erreichte sie zwar das Finale, jedoch konnte sie weder im Vorlauf (0:59,29 Min.) noch im Endlauf (0:59,53 Min.) an ihre Bestzeiten heranschwimmen. Die folgenden 50 m Schmetterling (29,67 Sek.) waren schon besser, jedoch war auch hier das Ergebnis noch nicht optimal. „Die DJM 2018 fingen für mich gleich mit zwei schlechten Zeiten über 100 m Freistil an. Einmal im Vorlauf und dann noch schlechter im Finale. Danach war ich dann ziemlich enttäuscht. Die starken Probleme durch meine Pollenallergie haben mich die ganze Woche über sehr geschlaucht. Die 50 m Schmett liefen ganz gut, jedoch auch nicht so wie erhofft. Ich habe also alles auf die 50 m Freistil gesetzt und wollte unbedingt die Goldmedaille holen“, beschreibt Katharina ihre Situation nach den ersten Wettkampftagen.

Katharina ging als Schnellste im letzten Vorlauf an den Start und konnte die Spitzenposition in 26,48 Sek. halten. Für das Finale musste sie jedoch noch eine Schippe drauf legen, zumal sie schon sehr kämpfen musste. Im Finale nutze Katharina ihre größten Stärken: Schnelligkeit und Entschlossenheit. In einem sehr spannenden Rennen gelang es ihr, in einem Wimpernschlagfinale die Führung zu verteidigen und das Finale zu gewinnen. „Als ich dann im Finale an die Anzeigetafel geguckt habe und mich auf Platz Eins gesehen habe, waren die ganzen anderen Zeiten vergessen und ich war überglücklich. Ich war nicht mehr unzufrieden mit diesem Wettkampf, sondern mehr als zufrieden“, berichtet Katharina Wrede. Ihr Trainer ergänzt: „ Unfassbar, nach Bronze in 2016 und Silber im letzten Jahr, heute Gold. Katharina hat sich das erarbeitet. Sie hat im Training alles gegeben, bis über die Schmerzgrenze und heute die für sie schwierige Ausgangsituation bravourös gemeistert.“

Am letzten Wettkampftag reichte es für Katharina Wrede über 50 m Rücken noch zu einer neuen Bestzeit (31,67 Sek.). Abschließend fasste sie ihre Woche folgendermaßen zusammen: „ Auch die Bestzeit über 50 m Rücken am letzten Wettkampftag hat mich sehr gefreut. Trotz des schwierigen Starts in die Woche waren die DJM 2018 mein erfolgreichster Wettkampf überhaupt. Mit dem Deutschen Jahrgangstitel über 50 m Freistil habe ich ein sehr großes Ziel erreicht. Die Woche war super!“

Joke Ahrens war die jüngste Braunschweigerin, die für die SSG bei den Titelkämpfen startete und über 100 m Freistil ins Rennen ging. Das Rennen lief gut für Joke, sie zeigte eine starke Leistung und die Uhr blieb bei 1:02,15 Min. stehen. Trotz neuer Bestzeit verfehlte Joke die Landeskadernorm und damit ihr persönliches Ziel denkbar knapp. Im weiteren Verlauf startete Joke noch über 50 m Brust (36,36 Sek.) und 50 m Freistil (28,87 Sek.). Sie blieb jeweils knapp über ihrer Bestleistung. Nach dem Wettkampf resümierte sie die DJM folgendermaßen: „Meine ersten Deutschen Jahrgangsmeisterschaften waren eine echt tolle Erfahrung. Über die 100 m Freistil bin ich zwar eine neue Bestzeit geschwommen, aber es reichte um 15 Hundertstel nicht zur Kaderzeit. Ich bin stolz darauf, dabei gewesen zu sein!“

Für Malte Ahrens standen bei den DJM insgesamt fünf Starts auf dem Programm. Eine wirklich überragende Leistung zeigte er über 1500 m Freistil und unterbot seine Bestzeit um rund 27 Sekunden, was eine Endzeit von 16:47,84 Min. und Platz 10 bedeutete. „Wahnsinn! Malte ist super geschwommen. Wir haben vor dem Rennen eine Taktik abgesprochen, die Malte extrem gut umgesetzt hat und über seinem Limit geschwommen ist. Mit dieser enormen Leistungssteigerung habe ich nicht gerechnet. Letztlich hat er sich das aber verdient. Malte trainiert sehr fleißig und diszipliniert, ist immer beim Frühtraining und quält sich auch durch sehr, sehr harte Einheiten“, erklärte sein Trainer Sören Novin anerkennend nach dem Rennen. Bei den weiteren Starts wollte Malte noch die Landeskadernorm erreichen. Über 200 m Freistil schlug er in neuer Bestzeit (2:01,22 Min.) an, die aber nicht reichte. Seinen letzten Versuch unternahm Malte Ahrens über 400 m Freistil. Hier hatte er sich im Verlauf der Saison schon deutlich gesteigert und war vor dem Rennen sehr optimistisch. Entsprechend offensiv schwamm er los. Zur Hälfte der Strecke sah es sehr gut aus, denn Malte Ahrens war sehr schnell unterwegs. Letztlich wurde sein couragiertes Angehen leider nicht belohnt. Nach 4:18,51 Min. kam er zwar mit einer guten Zeit, aber dennoch enttäuscht, ins Ziel. Malte kommentierte seine Ergebnisse am Ende mit folgenden Worten: „Insgesamt bin ich mit meinen fünf Starts zufrieden, wobei mich die 1500 m Freistil am meisten überrascht haben! Allerdings hat es mich doch geärgert, keine Kaderzeit geschwommen zu sein, denn es war in meinen Augen möglich!“