Am Donnerstag, dem 25. September 2025, wurde der SSG Braunschweig in ihrer Homebase eine besondere Auszeichnung verliehen. Der Verein erhielt die Zertifizierung „Verein(t) gegen sexualisierte Gewalt im Sport – AUSGEZEICHNET“ und gehört damit zu den wenigen Organisationen in der Stadt, die ein umfassendes Schutzkonzept erfolgreich entwickelt und dauerhaft in ihre Strukturen integriert haben. Überreicht wurde die Urkunde durch den StadtSportBund Braunschweig sowie den LandesSportBund Niedersachsen.

Die Auszeichnung besitzt in der regionalen Sportlandschaft eine herausragende Bedeutung. Sie dokumentiert, dass die SSG Braunschweig den Schutz von Kindern, Jugendlichen und allen Vereinsmitgliedern als festen Bestandteil ihres Selbstverständnisses begreift. Sport wird hier nicht allein über Leistung und Wettkampf definiert, sondern darüber hinaus als ein sicherer Raum, in dem Respekt, Vertrauen und Fürsorge an oberster Stelle stehen. Mit der Zertifizierung reiht sich die SSG als dritter Verein der Stadt in einen kleinen Kreis ein, der dieses Prädikat tragen darf.

Der Verleihung vorausgegangen war ein zweijähriger Prozess, den die SSG mit großem Einsatz durchlief. Gemeinsam mit dem StadtSportBund Braunschweig und der Beratungsstelle Sichtbar e.V. wurde ein Schutzkonzept entwickelt, das Prävention nicht nur theoretisch beschreibt, sondern praktisch erfahrbar macht. In Workshops und Schulungen wurden Verantwortliche, Übungsleitende und Mitglieder sensibilisiert. Ziel war es, eine Haltung zu entwickeln, die im täglichen Vereinsleben spürbar ist. So entstand ein Konzept, das über die reine Dokumentation hinausgeht und als lebendiger Teil der Organisationskultur wirkt.

Die feierliche Übergabe der Zertifizierung fand am Abend des 25. September in der Homebase der SSG statt. Dieser Ort ist längst mehr als ein Aufenthaltsraum: Er ist ein zentraler Treffpunkt, an dem Sportlerinnen, Sportler, Familien und Gäste zusammenkommen. Im Rahmen der Feier wurde die Homebase – sinnbildlich für den Gesamtverein – als ein Platz beschrieben, an dem man sich sicher und zuhause fühlen soll. Damit wurde der Kern des Schutzkonzeptes auf eindrucksvolle Weise mit der Identität des Vereins verbunden. Zugleich brachte die SSG ihre Dankbarkeit für diese Homebase zum Ausdruck, die als vielseitig genutzter Bereich den Geist der Gemeinschaft stärkt.

Zahlreiche Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Carola Ehlers vertrat den Stadtsportbund Braunschweig, Marc Both die Sportjugend, Petra Baumgarte den TSV Lehndorf und zugleich den SSB, Frank Graffstedt war in politischer Funktion anwesend, Florian Landgraf repräsentierte die Volkswagen Financial Services und Rouven Langanke die Nibelungen. Hinzu kamen viele Mitglieder und Verantwortliche der SSG selbst. Bemerkenswert war, dass sich alle eingeladenen Persönlichkeiten die Zeit nahmen, persönlich zu erscheinen. Für den Verein war dies ein starkes Signal der Wertschätzung und ein deutliches Zeichen, dass das Thema Prävention sexualisierter Gewalt im Sport von allen relevanten Institutionen getragen wird.

Die Zertifizierung stellt für die SSG Braunschweig jedoch keinen Endpunkt dar, sondern den Beginn einer neuen Phase. Der Verein sieht die Aufgabe darin, das erarbeitete Schutzkonzept lebendig zu halten und stetig weiterzuentwickeln. Dazu gehören regelmäßige Schulungen, die Sensibilisierung neuer Mitglieder und die Pflege einer offenen Kommunikationskultur. Die Homebase wird dabei auch künftig eine zentrale Rolle spielen.

Ohne die Unterstützung der Partner wäre dieser Weg nicht möglich gewesen. Der StadtSportBund Braunschweig stand dem Verein organisatorisch und fachlich zur Seite, die Beratungsstelle Sichtbar e.V. brachte wertvolles Wissen aus der Beratungsarbeit ein, und der LandesSportBund Niedersachsen stellte sicher, dass die Bemühungen in einen größeren sportpolitischen Rahmen eingebettet sind. Das Zusammenspiel dieser Institutionen mit dem Engagement der SSG führte dazu, dass ein Konzept entstehen konnte, das beispielhaft für nachhaltige Präventionsarbeit im Sport steht.