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Berlin/Braunschweig. Ab dem 28. Juni finden in Berlin die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen statt. Hierbei treffen sich die erfolgreichsten Nachwuchstalente aus ganz Deutschland. Auch die SSG Braunschweig schickt ihre Topathleten auf Medaillenjagd.

Über 700 Athletinnen und Athleten werden ab Montag bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin gegen einander antreten. Die Mammutveranstaltung ist der Höhepunkt auf dem Terminkalender der deutschen Nachwuchsschwimmer. Teilnehmen darf hierbei nur, wer im Qualifikationszeitraum die entsprechenden Zeiten geschafft hat. Jeder Teilnehmer kann sich somit rühmen, zu den Besten zu gehören.

Mit dabei sein werden auch Sportler aus der Region sein. So entsenden unter anderem der MTV Goslar, die SSG Braunschweig und TV Jahn Wolfsburg ihre Sportler in die Hauptstadt.

Über die 50 Meter Freistil geht für die SSG Braunschweig Katharina Wrede als Favoritin an den Start. Schon im vergangenen Jahr überraschte die Braunschweigerin die Konkurrenz mit ihren Sprintfähigkeiten. „Am meisten habe ich mir bei meinen Hauptstrecken, also die 50 und 100 Meter Freistil, vorgenommen. Dienstag sind gleich die 100 Meter Freistil dran, da möchte ich mich für das Jahrgangsfinale qualifizieren und unter den fünf Schnellsten in meinem Jahrgang schwimmen“, betonte Wrede beim Abschlusstraining am Freitag.

Wichtiger sind Wrede jedoch die 50 Meter Freistil, über die sie mit 0:26,07 Minuten als schnellste Frau der Veranstaltung und mit 35 Hunderstel Sekunden deutlich die Favoritinnenrolle einnimmt. „Da möchte ich meinen Jahrgang gewinnen oder mindestens Zweite werden, um im Bundeskader zu bleiben. Auf dieser Strecke habe ich auch die besten Chancen. Die anderen beiden Strecken nehme ich mit, um zusätzliche Wettkampferfahrung zu sammeln, aber hauptsächlich, um die Konzentration und Anspannung zu halten, da dies ebenfalls 50 Meter Strecken sind“, kommentierte Wrede zielstrebig ihre Qualifikationszeit.

Aber auch für Wrede ist dies ein ganz besonderer Wettkampf. „Dadurch, dass dieses Jahr schon mein viertes Jahr bei den DJM ist, kenne ich den Ablauf des Wettkampfes und weiß somit, was mich erwartet. Jedoch bin ich aufgeregter als bei anderen Wettkämpfen, weil die Atmosphäre dort besonders ist und die Konkurrenz größer und stärker ist. Man erwartet von sich selbst dann auch Höchstleistungen und Bestzeiten. Diese sind ohne das viele Adrenalin und die Vorfreude auf die Starts nicht möglich. Es ist also positive Aufregung und absolute Vorfreude, aber natürlich mache ich mir auch etwas Druck, den ich aber auch brauche, um alles aus mir herauszuholen. Die Konkurrenz bei den Deutschen ist sehr stark. Dort schwimmen viele sehr gute Schwimmer und Schwimmerinnen, die auch auf internationaler Ebene schwimmen. Was mich von anderen Schwimmern unterscheidet, ist meine Schnellkraft, dass ich in kürzester Zeit sehr hohe Geschwindigkeit erreichen kann. Zum Ende hin verliere ich jedoch an Geschwindigkeit im Verhältnis zu den anderen, weswegen wir im Training jetzt häufig die Endgeschwindigkeit trainiert haben, damit ich auch auf den letzten Metern den „Vorsprung“ von der ersten Partie des 50 Meter-Rennens halten kann.“

Ebenfalls dabei sein wird Joke Ahrens. Für sie ist es der erste Auftritt bei den DJM. „Vorgenommen habe ich mir, die Kaderzeit über die 100 Meter Kraul zu schaffen und auf den übrigen zwei Strecken meine Bestzeiten zu verbessern“, kommentierte Ahrens die Frage, was sie sich für die DJM vorgenommen hat. „Aufgeregt bin ich natürlich, da es meine ersten Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften sind. Ich versuche, mich mit Nichtigkeiten abzulenken und meinen Kopf frei zu bekommen. Die Konkurrenz ist natürlich hart. Gerade deswegen freue ich mich, mich qualifiziert zu haben. Aufgrund meiner Freunde am Beckenrand und Konkurrenten im Wasser freue ich mich, auch bei diesem für mich wichtigen Wettkampf dabei zu sein zu können.“

Auch Jokes Ahrens‘ Bruder Malte Ahrens hat sich einiges vorgenommen. „Vorgenommen habe ich mir auf jeden Fall, eine Kaderzeit für die nächste Saison zu schwimmen. Das wäre der beste Fall. Wenn es dazu allerdings nicht reicht, wäre ich nicht großartig enttäuscht, da ich meine vorrangigen Saisonziele schon erreicht habe. Aber mehr ist natürlich immer besser. Im Moment bin ich auch noch relativ entspannt und versuche jetzt über das Wochenende nochmal auf andere Gedanken zu kommen. Da es der einzige Wettkampf in der Saison ist, welcher über eine Woche geht, bin ich davor immer lieber woanders im Kopf, denn die Woche danach wird lang genug.“ Auch für Malte Ahrens ist es nicht die erste DJM: „Dies sind jetzt meine 4. Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, weshalb mir das auch ein bisschen Sicherheit gibt, da ich das große Bad inzwischen gut kenne. Ich schätze es dann eher so ein, dass ein richtiges Kribbeln erst am Montag kommen wird, wenn wir das erste Mal wieder die Halle betreten. Da freue ich mich allerdings auch schon wieder drauf. Was die Konkurrenz angeht, freue ich mich immer sehr auf diese nationalen Wettkämpfe, da wir nicht nur im Wasser Konkurrenten sind, sondern auch außerhalb des Beckens teilweise ganz gut befreundet sind.“

Aber auch als Zuschauer ist Ahrens immer gern dabei: „Teilweise schwimmen die Athleten wirklich übermäßig gute Zeiten. Da staunen selbst wir dann immer ein bisschen. Darauf freue ich mich ebenso wie selbst im Wasser zu sein. Da fällt es schon schwer, sich zu motivieren, aber ich werde versuche, mich auf mich zu konzentrieren, um die bestmögliche Leistung abzurufen. Denn auch ich will die Konkurrenz beeindrucken“, fügt Ahrens mit einem Schmunzeln hinterher.

Martin Wogan