Am Wochenende starteten 3 Schwimmer der SSG Braunschweig bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmerischen Mehrkampf in Stuttgart. Qualifiziert hatten sich die PSV Braunschweig Schwimmer Timo Wentland (Jg. 2011), Lukas Winter und Friedrich Dammeyer (beide Jg. 2012) für die ausgeschriebene Meisterschaft der Jahrgänge 2011+12.

Unsere Stützpunkt Schwimmerin Isabella Janitzki vom MTV Goslar (2012, Brust-Mehrkampf) und ihr Teamkamerad Yehor Byba (2012, Freistil-Mehrkampf) konnten sich mit Platz 15 (Isabella) und Platz 10 (Yehor) wie unsere oben genannten Schwimmer über eine erfolgreiche erste DM Teilnahme freuen.

Mehrkampf, das bedeutet Starts in 400 m Freistil, 100 + 200 m in der jeweiligen Hauptlage, 25 m Delphin-Kicks in Bauch- und Rückenlage, 50 m nur Beinschlag in der Hauptlage und am letzten Tag die 200 m Lagen.

Lukas Winter, im Brustmehrkampf gestartet, konnte sich auf den kurzen Distanzen, besonders aber in der Beinarbeit gut behaupten. Bei den langen Strecken fehlte ihm dann doch, durch lange Krankheit bedingt, die notwendige Ausdauer und so platzierte er sich mit Rang 12 im guten Mittelfeld.

Sein Trainingskamerad Friedrich Dammeyer, Rückenspezialist und besonders stark in Beinarbeit, konnte sich bei den Delphin Kicks Rückenlage sogar den 7. Platz von 80 Startern erschwimmen. Über 200 Lagen und 400 Freistil schwamm er neue persönliche Bestzeiten. In der Gesamtwertung belegte er Rang 15.

Timo Wentland beeindruckte bei seinen Starts nicht nur die Konkurrenz, sondern auch die gesamte SSG Braunschweig! Klar hatte Timo nach seinen Platzierungen in den DSV Bestenlisten vorab eine riesige Chance, das Treppchen zu besteigen. Bei einem Mehrkampf muss dann aber auch rundherum alles passen. Nur wenn man in der Lage ist, 3 lange Tage lang Vollgas zu geben, hochkonzentriert bei allen Starts und Wenden zu sein, kann man am Ende die Chance auch ergreifen. Auch muss man die Nerven behalten können, wenn der Wettkampf nicht mit der Paradedisziplin beginnt und man, wie Timo, erst einmal im Mittelfeld landet.

Timo, war das deine erste Deutsche Meisterschaft?

Timo: „Nein, ich war letztes Jahr schon in Dresden dabei, da bin ich 13. geworden.“

War diese Platzierung okay für dich, letztes Jahr?

„Ja, ich war sehr zufrieden. Wenn ich jetzt allerdings zurückschaue, merke ich, wie schlecht meine Zeiten waren!“

Wie bist du denn überhaupt zum Schwimmen gekommen?

Timo: „Ich habe in Shanghai mit Schwimmen angefangen, weil mein Bruder auch geschwommen ist und damals schon recht gut war. Außerdem liebe ich beim Schwimmen die Atmosphäre bei Wettkämpfen und mittlerweile sind meine Schwimmkameraden in der Trainingsgruppe meine besten Freunde.“

Delphin-Kicks sind neu im Programm des Schwimmerischen Mehrkampfes. Ist das ein Vor- oder Nachteil für dich?

Timo: „Ein Vorteil. Ich bin sowohl in Rückenlage als auch in Bauchlage Erster geworden. Ich finde die auch gar nicht schwierig für mich.“

Was sagst du zu deinen mega schnellen Rückenzeiten? Hast du damit gerechnet?

Timo: „Ja, ich habe schon damit gerechnet. Allerdings wäre ich in 200 m Rücken auch sehr gern unter 2:30 min geblieben.

Wie war die Atmosphäre vor Ort, hat man spüren können, dass man auf einer deutschen Meisterschaft war? Wie war die Stimmung im Team?

Timo: „Ja, man merkt schon die besondere Stimmung einer deutschen Meisterschaft. Es waren alle Eltern mit vor Ort, die einen angefeuert haben, auch meine. Manche Vereine hatten Trommeln mitgebracht, so dass es schon auch sehr laut und motivierend war.  Dem Team konnte man manchmal auch anmerken, wie groß die Nervosität war. Da passieren Trainingskameraden im Wettkampf auch mal Fehler, wo man sich hinterher fragt, wie das passieren konnte. Zum Glück darf jeder einmal nachschwimmen, man wird nicht sofort disqualifiziert.“

Timo, kennst du deinen stärksten Konkurrenten, Theodor Büscher aus Essen, schon länger, bist du in Wettkämpfen bereits gegen ihn angetreten?

„Nein, ich habe nur seine Zeiten in der DSV Bestenliste verfolgt. Aber ich verstehe mich mit ihm sehr gut. Wir haben sogar unsere Handynummern ausgetauscht.“

Würdest du gern in die SSG Spitzengruppe wechseln als Deutscher Vizemeister?

„Nein, ich möchte auf jeden Fall in meiner Gruppe bleiben, weil mir das Training mit den Leuten da am meisten Spaß macht.“

Möchtest du dich in Zukunft nur noch auf deine Hauptlage – Rücken – konzentrieren oder gern noch richtig gut in anderen Disziplinen mitschwimmen?

„Ich habe auch viel Spaß Delphin zu schwimmen. Außerdem möchte ich meine Brusttechnik für das Lagenschwimmen verbessern.  Kraul Sprints machen mir auch sehr viel Spaß. Aber Rücken wird immer meine Hauptlage bleiben.“

Timo, die gesamte SSG gratuliert dir ganz herzlich zu diesem großartigen Erfolg. Wir alle sind stolz auf dich. Wir wünschen dir für die Zukunft noch viele Erfolge und auch weiterhin so viel Spaß beim Training. Lass dich ordentlich feiern von deinen Schwimmkameraden!

Lukas und Friedrich – auch auf euch sind wir stolz. Schon allein die Qualifikation zur DM ist eine große Leistung und dann auch noch im Mittelfeld zu landen, da habt ihr unseren vollen Respekt verdient!

Und: Nächstes Jahr kommt die Chance Nr. 2 teilzunehmen. Wie ihr gehört habt, war Timo im ersten Teilnahmejahr ebenfalls im Mittelfeld. Wenn das kein gutes Zeichen ist…

Allerdings, das möchten wir jetzt schon mal festhalten, sollte Thorsten Fink wieder als Glücks-STARTER fungieren. Wir brauchen dich nächstes Jahr wieder. Takte das schon mal ein. Vielen Dank auch an dich, Thorsten.

Die drei Schwimmer bedanken sich herzlich bei ihren Trainern, besonders bei der mitgereisten unermüdlichen Andrea Welzel, die mit ihrer Begeisterung für den notwendigen Fokus sorgte und auch auf sehr empathische und konsequente Art und Weise das Meisterschaftsschiff auf Kurs brachte.