Das Wasser brodelte im Norden – besonders beim Landesjahrgangsrekord von Martin

Platz vier für die SSG-Schwimmer mit ihren Teams beim 26.  Norddeutschen Jugendländervergleich in Rostock und dem 10-Ländervergleich der Jüngeren in Berlin

Sechs junge Schwimmerinnen und Schwimmer der SSG Braunschweig hatten nach ihren Landeskurzbahnmeisterschaften großen Grund zur Freude. Mit ihren Leistungen hatten sie sich für die Auswahlmannschaften des Landesschwimmverbandes Niedersachsen (LSN) empfohlen und durften am 20. und 21.11. in Rostock beziehungsweise Berlin für den LSN bei den Vergleichswettkämpfen des Norddeutschen Schwimmverbandes an den Start gehen.

Zum Team der älteren Jahrgänge beim 26. Norddeutschen Jugendländervergleich in Rostock gehörten Amelie Gutwinski (Jahrgang 2008), Louis Gerlach (2006) und Martin Wrede (2005, alle Polizei SV). In Berlin, beim 10-Ländervergleich, starteten Vivienne Schiefer-Gehrke (2012), Clara Lou Küsel (2010) und Bent Lorenz Goldbeck (2008, alle Polizei SV).

Natürlich wollten alle für ihr Bundesland das Beste geben, schon allein in die Auswahl gekommen zu sein war für sie Motivation genug. Aber genauso wichtig -für den einen oder anderen sogar noch viel wichtiger- war in einem Team zusammen zu sein und zu verreisen. Mit den Kumpels, die gestern noch die stärksten Kontrahenten am Becken waren, klönte man in der Jugendherberge bis weit in die Abendstunden und freute sich gemeinsam auf den kommenden Wettkampf. Denn wer es bis hierher geschafft hatte, für den sind Schwimmen und Wettkämpfe Leidenschaft. Anders kann man so ein intensives Training nicht absolvieren. Manche Schwimmerinnen und Schwimmer waren schon zum wiederholten Male dabei, es sind Freundschaften entstanden, die mehr zählen als die Zehntelsekunde beim Anschlag. Und so war es zwar ärgerlich, dass sowohl in Rostock als auch in Berlin die niedersächsischen Teams in der Gesamtwertung auf einem undankbaren 4. Platz landeten, der Stimmung in der Mannschaft tat das keinerlei Abbruch.  Überhaupt war die Stimmung in den Hallen trotz Zuschauerverbot unglaublich. Die jüngeren Teilnehmer berichteten, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten. Trommelgruppen heizten die Stimmung an und Anfeuerungsrufe trugen die Schwimmer auf einer Welle der Begeisterung zu neuen persönlichen Rekorden.  Wenn man dann noch bedenkt, dass in den Hallen durchweg Maskenpflicht herrschte (es wurden auch alle Schwimmer vorher getestet), möchte man sich den Lärm ohne Maske erst gar nicht vorstellen. 

Alle waren hoch motiviert und brachten das Wasser in Rostock und Berlin ordentlich zum Brodeln, denn jede Platzierung bedeutete für die Teams wertvolle Punkte. 

In Rostock ging Louis Gerlach als erster SSG-Schwimmer ins Wasser. Mit einer Zeit von 28,35 Sekunden über 50 Meter Rücken trug er zum zweiten Platz der 12×50-Meter-Lagenstaffel bei und sorgte für einen erfolgreichen Start des LSN-Teams.  Bei seinen anderen beiden Freistil-Starts wurde er Vierter und Fünfter in seinem Jahrgang. Mit der abschließenden altersübergreifenden 12×50-Meter-Freistilstaffel schwammen Louis Gerlach und Martin Wrede auf Platz drei. 

Martin Wrede konnte diesmal fast das Optimum an Punkten herausholen, denn bei drei Einzelstarts in seinem Jahrgang holte er zwei Siege und einen zweiten Platz. Seine Paradestrecke, die 50 Meter Freistil, gewann er mit neuen Landesjahrgangsrekord von 23,02 Sekunden. Die doppelte Distanz gewann er in 50,59 Sekunden und über die 200 Meter Freistil wurde er in 1:52,43 Minuten Zweiter. 

Amelie Gutwinski (2009) war dieses Jahr das erste Mal für die Landesauswahl qualifiziert. Getragen von Aufregung und Emotionen der Begeisterung verbesserte sie ihre persönliche Bestzeit auf der 100 Meter Rückenstrecke um unglaubliche 6 Sekunden auf 1:14,25. Damit landete sie unverhofft auf Platz 5 in ihrem Jahrgang, genau wie auf der doppelt so langen Distanz. Das löste auch bei den Heimtrainern und ihren Eltern wahre Begeisterung aus. 

In Berlin sammelte Vielstarterin Vivienne Schiefer-Gehrke in ihrem Jahrgang 2012 fleißig Punkte. Sie belegte Platz sieben über 100 Meter Lagen in 1:38,94 Minuten und wurde noch zweimal Achte (in 50 m Schmetterling und 50 m Rücken). Mit der 8×50-Meter-Freistilstaffel schwamm sie als Schlussschwimmerin in 38,34 Sekunden auf Platz fünf. 

Clara Lou Küsel belegte im Jahrgang 2010 über 200 Meter Lagen in neuer persönlicher Bestzeit von  2:48,47 Minuten den neunten Platz. Bent Lorenz Goldbeck wurde im Jahrgang 2008 Elfter über 100 Meter Freistil in 59,21 Sekunden.  Auch diese Leistungen haben Respekt verdient, denn immerhin waren die zeitschnellsten Schwimmer aus zehn Bundesländern am Start.

Die Internationale Weihnachtsgala, bei der am dritten Adventswochenende das Heidbergbad in weihnachtlichem Glanz erstrahlen wird, haben alle SSG-Schwimmer natürlich fest in ihrem Wettkampfkalender stehen.  

Für zwei junge Aktive steht danach noch der absolute Saisonhöhepunkt im Kalender: die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften der Jahrgänge 2009 und 2010 vom 17. bis 19.12. in Dortmund. Hierfür qualifizieren sich die 80 schnellsten Schwimmerinnen und Schwimmer der aktuellen Bestenliste. Clara Lou Küsel und Tom Barnett sind dabei und freuen sich schon auf ein Wiedersehen, denn Tom Barnett lebt und trainiert seit dem Sommer in England, hatte aber schon angekündigt, auf jeden Fall für die Deutschen Meisterschaften anzureisen. Vielleicht schafft er es ja sogar, schon eine Woche vorher auf der Weihnachtsgala zu schwimmen.   

Wir wünschen euch viel Erfolg und viel Spaß in Dortmund!