Unter dem Motto

„… und was machst Du so?“

zeigen euch unsere Swim-Freaks, was sie mit ihrer trainingsfreien Zeit so anfangen. Dies ist der letzte Beitrag, denn die ersten Gruppen trainieren (wenn auch nur an Land) wieder und man merkt den Schwimmern die Wiedersehensfreude an.

Im letzten Bericht erzählen Euch Mira (L3) und Sören (Trainer Spitzengruppe) noch einmal was sie als Zeitvertreib so getrieben haben.

Mira

Hallo zusammen,

in der „freien“ Zeit vermisse ich am meisten das Training und meine Schwimmfreunde. Endlich mal wieder ins Wasser springen, schwimmen, tauchen und einfach Spaß haben mit Freunden.

Zurzeit hebe ich nicht vom Startblock ab, sondern vom Trampolin und bei den Hock-Strecksprüngen. Insgesamt versuche ich den inneren Schweinehund beim Workout oder Laufen zu besiegen. Ich muss zugeben, dies würde mir beim Training wesentlich leichter fallen.

Ansonsten habe ich jetzt viel Zeit zum Lesen, BMX-fahren, … und für meinen Bruder. Und wenn ich ehrlich bin, vermisse ich auch die Schule.

Bis hoffentlich bald Mira

Sören

Und was machst du so…?

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in mein Alltagsleben während der „Corona-Zeit“ geben. Kurz gesagt: vormittags muss ich arbeiten, nachmittags kann ich im Moment nicht arbeiten, da unser schönes Schwimmbad leider geschlossen ist.

Nach dem vorzeitigen Trainingsende und der Absage sämtlicher Meisterschaften sowie des Trainingslagers, gab es beim mir schon ein ziemliches „Loch“ und ich habe einige Tage gebraucht, um alles zu realisieren und um letztlich auch wieder neue Motivation zu schöpfen.

Letztlich hilft es ja auch nicht, den Kopf in den Sand zu stecken! Also Kopf hoch, Augen gerade aus und dann? „Tja, was machst du jetzt eigentlich so, Sören?“ Da es bei uns momentan einige tolle Challenges gibt, dachte ich mir:“ Alles klar, challenge accepted. Heute machste mal richtig Liegestütze.“ Gesagt getan! Erste Runde: kein Problem; zweite Runde: war schon ganz schön bitter; in der dritten Runde habe ich meine Arme nicht mehr richtig gespürt; die vierte Runde hat nicht mehr stattgefunden und von der fünften habe ich nachts geträumt. In den nächsten Tagen fühlten sich meine Arme nicht unbedingt besser an und ich beerdigte meine Ambitionen diese Challenge zu schaffen recht schnell. Einige Zeit später erfuhr ich dann zufällig, dass ich die Aufgabe missverstanden habe… Ich habe also neu begonnen und schaue jetzt mal wie viele Wochen ich durchhalte.

An der Challenge „Planken“ habe ich mich mehrfach versucht. Meine Ergebnisse sind jedoch ausbaufähig – es ist wirklich unfassbar, was Maik und Lina für Zeiten erreicht haben.
An die Seilsprung-Challenge der L3 habe ich mich ebenfalls herangetraut. „Das kann ja nicht so schwer sein. Wenn die „Kleinen“ das schaffen, habe ich doch zumindest eine Chance!“, waren meine Gedanken. Ich musste mir dann aber doch eingestehen, dass ich wohl noch üben muss, um Lou, Tom G., Frederik und Tom B. Konkurrenz machen zu können.

Ich finde es wirklich toll und spannend zu erfahren, was sich unsere Sportler und Trainer überlegen und mit welchem Einsatz sie an die Sache rangehen. Wir haben wirklich tolle Sportler und Trainer!

Mit dem Bericht meiner diversen Fehlversuche habe ich aber immer noch nicht gesagt, was ich zurzeit so mache.

Ich versuche meinen Tag so normal wie möglich zu gestalten: vormittags arbeite ich im Homeoffice, bespreche mich mit meinen Kollegen via Videochat und konstruiere um und an Schaltbetätigungen für Autos „herum“. Nach dem Mittag nehme ich mir aktuell häufiger Zeit zum Sport treiben und nutze die Zeit für meine eigene Trainerfortbildung in dem ich endlich mal das eine oder andere Buch in Ruhe durchsehen kann – einige Kapitel lese ich dabei auch… ;-)

Abends mache ich wahrscheinlich das, was die meisten Sportler auch tun: Serien oder Filme per Onlinestreaming-Dienst ansehen. Falls ich dazu keine Lust habe, lese ich, höre einfach Musik oder zocke auf der Playstation.

Ich bin zwar im Wasser „groß geworden“ und inzwischen seit 1992 ununterbrochen beim Schwimmen. In meiner Jugend habe ich neben dem Schwimmen jedoch auch Leichtathletik gemacht und Fußball gespielt und letztlich rund zehn Jahre Triathlon als Leistungssport betrieben. Deshalb bin ich dem Lauf- und Radsport nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil.
Im Moment sitze ich regelmäßig 3-5x pro Woche für 1-3h auf dem Rennrad und versuche wieder in Form zu kommen. Nebenbei mache ich etwas Athletik- und Krafttraining. Jedoch fällt es mir schon seit jeher recht schwer, ohne konkretes Ziel zu trainieren: Die Runden wiederholen sich irgendwann, Gruppenausfahrten gibt es im Moment (noch) nicht. Und so ganz ohne Ansporn? Nein, da weiß ich jetzt schon, das geht vier Wochen gut und dann ist die Motivation wieder weg.
Also habe ich mir einen Plan besorgt an dessen Ende ein Rennen steht. Das ist im Moment eine riesen Herausforderung für mich, nicht nur, weil ich in den letzten Jahren eher „trainingsfaul“ war und ein bisschen zu schwer bin. Sondern weil ich wohl einen großen Teil des Trainings alleine „abspulen“ werde. Auf der anderen Seite ist das bald tägliche Training ein Stück Normalität für mich, wenn auch nicht im oder am Wasser. Ich denke nach wie vor, das Sport zu den besten und schönsten Beschäftigungen gehört und das Gefühl etwas geschafft zu haben und seinem Ziel ein Stück näher gekommen zu sein, etwas sehr Wertvolles und Hilfreiches sein kann.

In diesem Sinne wünsche ich euch, das ihr motiviert bleibt und weiterhin Spaß am (Trocken-)Training habt, dass euch „die Decke nicht auf den Kopf fällt“ und natürlich, dass ihr gesund bleibt.
Für die Zukunft hoffe ich, dass ihr bald wieder im Wasser trainieren könnt und wir uns alle in der Schwimmhalle wiedersehen.

Bleibt gesund und haltet durch!